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Partnerschaftsgespräche

Saarlouiser Partnerschaftsgespräche:

Vom bilateralen Erfahrungsaustausch zum europäischen Praxisseminar

Die Idee der Partnerschaftsgespräche

1991 wurden die „Saarlouiser Partnerschaftsgespräche“ ins Leben gerufen. Die Grundidee war ein fachlicher interkommunaler Austausch im Rahmen der ersten deutsch-deutschen Städtepartnerschaft zwischen Eisenhüttenstadt und Saarlouis (Gründung 1986).

Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung bestand in Eisenhüttenstadt ein großes Interesse an Erfahrungsaustausch und Unterstützung beim Aufbau der kommunalen Selbstverwaltungsstrukturen. Es fanden zunächst verschiedene Informationsbesuche statt, in dessen Rahmen sich einzelne Mitarbeiter der Verwaltungen zu präzisen Fragestellungen austauschten. Aus dieser positiven Erfahrung erwuchs der Wunsch, diese Begegnungen regelmäßig stattfinden zu lassen und für einen größeren Kreis zu öffnen. Der Informationsfluss sollte keine Einbahnstraße sein, sondern der gegenseitigen Befruchtung dienen.  Dies war die Geburtsstunde des ersten Seminars, das 1991 zum Thema „Energiewirtschaft“ in Saarlouis durchgeführt wurde.

Als Organisationsprinzip galt und gilt bis heute die Verbindung zwischen Theorie und Praxis durch ein zweigleisiges Vorgehen: Fachvorträge mit anschließenden Diskussionsrunden werden durch Exkursionen und Praxisanteile ergänzt. Das Seminar wird über drei Tage hinweg veranstaltet. Veranstaltungsort ist in der Regel Saarlouis. Das Thema, das immer einen (aktuellen) kommunalpolitischen Bezug hat, wird üblicherweise vom Veranstalter vorgeschlagen und mit den Partnerstädten diskutiert, verfeinert oder modifiziert. Die Teilnehmerzahl beträgt jeweils zwischen 40 und 50 Personen.

Die europäische Dimension der Partnerschaftsgespräche

Bereits nach dem ersten Seminar entstand bei den Beteiligten schnell die Erkenntnis, dass diese Form der Kooperation hervorragend dazu geeignet ist, voneinander zu lernen und zu profitieren. In einem zusammenwachsenden Europa, in dem sich die Kommunen oftmals auch über Ländergrenzen hinweg vergleichbaren Problemen und Herausforderungen zu stellen haben, ist ein solcher Erfahrungs- und Interessensaustausch auch für die Partnerstädte aus den Nachbarstaaten von Bedeutung. Vor diesem Hintergrund und dem starken Wunsch, noch intensiver mit den Partnerstädten zusammen zu arbeiten, zu denen die engsten Verbindungen bestanden,  wurden schon 1992 Głogów und Saint-Nazaire, die polnische Partnerstadt Eisenhüttenstadts und die französische Partnerstadt von Saarlouis, zum zweiten Seminar eingeladen. In den Folgejahren wurde der Kreis der Teilnehmerstädte auch auf Avilés in Spanien (Partnerstadt von Saint-Nazaire), Drancy bei Paris und Dimitroffgrad in Bulgarien (beides Partnerstädte von Eisenhüttenstadt) erweitert, so dass bis zu sieben europäische Städte aus fünf Ländern vereint sind.

Zu besonderen Anlässen oder zu speziellen Themen richten bisweilen auch die Partnerstädte die Gespräche aus: So fand das Seminar in den Jahren 2002 und 2014 in Saint-Nazaire statt, 2006 in Eisenhüttenstadt und 2009 in Głogów.

Das Seminar 2020, das anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Stadt und Werk“ in Eisenhüttenstadt zum Thema Altersfreundliche Stadt- und Quartiersentwicklung - Herausforderungen und Chancen

stattfinden sollte, musste aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt werden.

Die nächsten Partnerschaftsgespräche sind für den Herbst 2022 in Saarlouis geplant und werden Themen aus den Bereichen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Smart City behandeln.

Themen der Partnerschaftsgespräche: 

 

1991     Energieseminar

1992     Kommunale Gebiets- und Funktionalreform

1993     Kunst im öffentlichen Raum und Kommunaldesign

1994     Stadtplanung – Stadtsanierung - Denkmalpflege

1995     Die ältere Generation in der Stadt

1996     Die Beteiligung des Bürgers in der Kommune

1997     Kinder in der Stadt

1999     Städtepartnerschaften

2000     Lokale Agenda 21 - Europas Jugend integriert?

2001     Stadtgeschichte und Tourismus

2002     Touristische Stadtentwicklung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

2003     Wirtschaftliche Entwicklung europäischer Städte in Grenzregionen

2004     Kommunale Wirtschaftsförderung

2005     Folgen des demographischen Wandels auf das Bauen und Wohnen in der Stadt am Beispiel verschiedener Städte aus unterschiedlichen Regionen Europas

2006     Lebendige Kommune im demographischen Wandel – Aufgaben und Chancen bei der künftigen Versorgung mit sozialer Infrastruktur und der Sicherung einer familienfreundlichen Stadt

2007     Die Stadt und ihre Vereine – Herausforderungen für die Zukunft

2008     Jugend in der Stadt: Umgang mit neuen Jugendkulturen

2009     Perspektiven kommunaler Partnerschaften – neue Wege und Herausforderungen

2010     Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt und deren Geschichte

2011     Nachhaltig in die Zukunft –

Energiesparmaßnahmen, Klimaschutz und intelligente Netze zur Energieversorgung auf kommunaler Ebene

2012     Kultur am Puls der Zeit: Wie Kultur eine Stadt belebt

 

2013     Migration – Integration - Inklusion:

Wie prägt Zuwanderung das Gesicht unserer Städte?

2014     Großveranstaltungen als Attraktivitätsfaktor: Handlungsspielräume im Spannungsfeld zwischen neuen Ansprüchen und neuen Auflagen für die Kommunen

2015     keine Veranstaltung, ab 2016 im Zweijahresrhythmus

2016     Sozialer Wohnungsbau und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum –

Geschichte, Entwicklung, Projekte und Visionen unter Berücksichtigung aktueller Bedarfe

2018     Innenstadt trifft Stadtteile: Stadtteilpolitik unter Berücksichtigung von lokalen Interessen und Beteiligungsformen sowie Fördermöglichkeiten durch Land, Bund und EU

Die Übersicht macht deutlich, dass ein sehr breites Themenspektrum abgedeckt ist: Die Bereiche Stadtentwicklung und Daseinsvorsorge werden angesprochen, aber auch Tourismus, Kultur, Umwelt, und Wirtschaft. Das weite Feld zielgruppenspezifischer Bürgerpolitik und Bürgerpartizipation wird ebenfalls thematisiert (Kinder, Senioren, Jugend, Stadtteilpolitik).

Die Übersicht macht deutlich, dass ein sehr breites Themenspektrum abgedeckt ist: Die Bereiche Stadtentwicklung und Daseinsvorsorge werden angesprochen, aber auch Tourismus, Kultur, Umwelt, und Wirtschaft. Das weite Feld zielgruppenspezifischer Bürgerpolitik und Bürgerpartizipation wird ebenfalls thematisiert (Kinder, Senioren, Jugend, Stadtteilpolitik).

Zu besonderen Anlässen oder zu speziellen Themen richten bisweilen auch die Partnerstädte die Gespräche aus: So fand das Seminar in den Jahren 2002 und 2014 in Saint-Nazaire statt, 2006 in Eisenhüttenstadt und 2009 in Głogów.

Das Seminar 2020, das anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Stadt und Werk“ in Eisenhüttenstadt stattfinden sollte, wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf Oktober 2021 verschoben. Das Thema lautet:

„Altersfreundliche Stadt- und Quartiersentwicklung - Herausforderungen und Chancen“

Ein Ausblick der Veranstalter auf die Inhalte:

Die Frage „Wie können Wohnquartiere und Städte für ein gutes Leben im Alter gestaltet werden?“ wird zu einem Querschnittsthema der sozialen Stadtentwicklung.

Möglichst vielen Menschen bis ins hohe Alter ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben in ihrem vertrauten Quartier zu ermöglichen, erfordert Anpassungen im Bereich des Wohnens und bei der Ausgestaltung öffentlicher Räume, bei Mobilitätsangeboten, sozialen und medizinischen Infrastrukturen und der Nahversorgung.

Der interkommunale Austausch soll mit Ideen, Fragen und Beispielen aus der Praxis diesen notwendigen Prozess begreifbar werden lassen.