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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Die Staatssekretärin für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, Bettina Altesleben, und die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Kommunale Frauenbeauftragte haben anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen die breit angelegte Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! – Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ vorgestellt.


Kern der Informationskampagne ist die saarlandesweite Buswerbung und der Einsatz mobiler Aktionsteams, die in den kommenden Wochen in Diskotheken, Clubs und auf Weihnachtsmärkten unterwegs sein werden. Flyer und Plakate in Behörden und Schulen ergänzen die Kampagne. Citylights machen im öffentlichen Raum auf das Thema K.O.-Tropfen aufmerksam.
Die Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! – Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ wurde konzipiert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte in Zusammenarbeit mit den spezialisierten Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt Nele, Phönix, Frauennotruf sowie dem Weißen Ring.

Staatssekretärin Altesleben: „Mit dieser Kampagne wollen wir sensibilisieren, aufklären und aktiven Schutz durch Präventionsmaßnahmen anregen, weil wir wissen: Je informierter man ist, desto besser kann man sich und andere schützen. Ob in der Partyszene von Clubs und Diskotheken oder im privaten und beruflichen Umfeld, K.O.-Tropfen stellen eine unsichtbare Gefahr dar. Sie machen manipulierbar und wehrlos. Nicht selten werden K.O.-Tropfen gezielt eingesetzt, um Sexualstraftaten zu begehen. Vor allem Mädchen und junge Frauen werden Opfer sexueller Gewalt, nachdem ihnen unbemerkt K.O.-Tropfen verabreicht wurden. Viele Opfer sind sich unsicher, was wirklich passiert ist und scheuen sich deshalb Hilfe in Anspruch zu nehmen.“

„Wir wollen Menschen für diese unsichtbare Gefahr sensibilisieren und Betroffene ermutigen sich Hilfe zu holen. Das Angebot einer vertraulichen Spurensicherung ist kostenlos und kann im Saarland sowohl in ausgewählten Kliniken wie auch in niedergelassenen Praxen wahrgenommen werden.“ so die Frauenbeauftragte der Kreisstadt Saarlouis, Sigrid Gehl.


„Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen sind Clubs und Discos wieder geöffnet, Veranstaltungen - wie z.B. Festivals und Weihnachtmärkte – finden landesweit wieder statt. Junge Menschen können endlich wieder oder zum ersten Mal in diesem Rahmen ausgehen. Und sie kommen zum ersten Mal mit der Gefahr von K.O.-Tropfen in Berührung Wir möchten viele Menschen sensibilisieren, damit sie gegebenenfalls als Betroffene, aber auch als Begleit- oder Vertrauensperson richtig reagieren können,“ so die Frauenbeauftragte der Stadt Neunkirchen, Annette Pirrong.


„Wenn der Verdacht auf KO-Tropfen besteht, ist schnelle ärztliche Hilfe wichtig, um gesundheitliche Komplikationen abzuwenden. Wir möchten mit der Kampagne nicht nur junge Menschen erreichen und aufmerksam machen, sondern auch Eltern, Verwandte, Lehrerinnen – eigentlich alle, damit es zu keinen kriminellen Handlungen durch K.O.-Tropfen mehr kommen wird,“ so Margret Schmidt, die Frauenbeauftragte von Püttlingen.

Hintergrund

K.O.-Tropfen, Abkürzung für Knockout-Tropfen, sind Medikamente, die eine narkotisierende Wirkung haben. Gefährlich an den Mitteln ist vor allem, dass man sie in Mischgetränken kaum schmecken oder riechen kann. K.O.-Tropfen machen manipulierbar und wehrlos. Speziell mit Alkohol gemischt wirken die Tropfen schnell, das Opfer wirkt betrunken und ist willenlos. Nach Erwachen können sich die meisten Opfer aufgrund von retrograden Amnesien (Gedächtnislücken) nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Oft fehlt ihnen die Erinnerung an einige Stunden.


Wenn der Verdacht besteht, dass man selbst oder eine andere Person Opfer von K.O.-Tropfen geworden ist, sollten Betroffene so rasch wie möglich in einem Krankenhaus eine Probenahme von Blut und Urin und die damit in Zusammenhang stehende Dokumentation vornehmen lassen. Auch wenn sich jemand (noch) nicht zu einer Anzeige entschieden hat, ist es wichtig, für ein mögliches Strafverfahren, Proben, Befunde und Fotos von Verletzungen vertraulich sichern zu lassen.


Das Angebot einer vertraulichen Spurensicherung ist für Betroffene kostenlos. Auf der Seite www.spuren-sichern.de sowie unter der Telefonnummer (0681) 844 944 erfahren Betroffene rund um die Uhr, wo das vertrauliche Hilfeangebot in Anspruch genommen werden kann. Betroffene haben hier außerdem die Möglichkeit, sich über das Verfahren und die Kontaktdaten von Beratungsstellen in Wohnortnähe zu informieren.

Staatssekretärin Bettina Altesleben mit kommunalen Frauenbeauftragten und den Projektpartnerinnen und Partnern

Foto: Pressestelle MASFG/Hoffmann