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09.12.2025

Finissage der Ausstellung „Brückenschlag“: Ludwig Galerie Saarlouis würdigt kulturelles Erbe der Familie Ludwig

Mit einer gut besuchten Finissage ist in der Ludwig Galerie Saarlouis die Ausstellung „Brückenschlag – Ostdeutsche Kunst in der Sammlung Ludwig“ zu Ende gegangen. Die Veranstaltung stand im Zeichen des 100. Geburtstags von Peter Ludwig und machte sichtbar, welche Bedeutung die enge Verbindung zwischen der Familie Ludwig, der Stiftung und der Stadt Saarlouis bis heute hat. Die Ludwig Galerie verfügt seit vielen Jahren über einen unmittelbaren Zugang zu Teilen der international ausgerichteten Sammlung, die im Sinne von Peter und Irene Ludwig bewusst öffentlich zugänglich gehalten wird.

Im einführenden Zeitzeugengespräch, moderiert von der Leiterin der Ludwig Galerie, Dr. Claudia Wiotte-Franz, wurde hervorgehoben, weshalb die Ausstellung für Saarlouis von besonderer Relevanz ist. Wie Bernhard Mensch, ehemaliger Direktor der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, erläuterte, gehörte Saarlouis früh zu den Orten, an denen die Ludwigs ihre Idee einer breiten Kunstvermittlung verwirklichten. Die Präsentation ostdeutscher Kunst erhielt dadurch eine doppelte Bedeutung: Sie würdigte einen zentralen Bestandteil der Sammlung und zeigte zugleich, wie konsequent Peter und Irene Ludwig Kunst als Medium gesellschaftlicher Verbindung verstanden – zwischen Regionen, Lebensrealitäten und politischen Systemen.

Die Werke aus der ehemaligen DDR, so betonten die Podiumsgäste, nehmen innerhalb des Sammlungsbestandes einen eigenständigen Platz ein. Bereits ab den 1980er-Jahren erkannten Peter und Irene Ludwig ihren kulturhistorischen und künstlerischen Wert und förderten ungewöhnlich früh deren Rezeption im westdeutschen und internationalen Kontext. Dass diese Arbeiten heute in Saarlouis gezeigt werden, knüpft an dieses Vermächtnis an und unterstreicht die Rolle der Stadt als Ort kultureller Reflexion.

Im Verlauf des Gesprächs gewährten Dr. Carla Cugini, geschäftsführende Vorständin der Peter und Irene Ludwig Stiftung Aachen, sowie Walter Queins, ehemaliger geschäftsführender Vorstand der Stiftung, Einblicke in die Entstehung und Entwicklung der Sammlung. Sie beschrieben die kunsthistorischen Überlegungen, die Auswahlkriterien und die besonderen Bedingungen, unter denen ostdeutsche Kunst Eingang in den Bestand fand. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Hintergründe zur Sammlung und zu den kuratorischen Entscheidungen aus erster Hand zu erfahren.

Die Ausstellung blieb bis zum Ende geöffnet, sodass zahlreiche Gäste die Gelegenheit wahrnahmen, die Werke individuell zu betrachten und die Impulse des Gesprächs in den Ausstellungsräumen nachwirken zu lassen. Ein abschließender Umtrunk bot Raum für Austausch.

Mit der Finissage endet eine Ausstellung, die den besonderen Bezug zwischen der Stadt Saarlouis und dem Wirken von Peter und Irene Ludwig erneut sichtbar gemacht hat. Die Ludwig Galerie führt damit ihren Auftrag fort, Kunst aus der Sammlung Ludwig in aktuelle kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge einzubetten und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Foto: Sofia Behtash